Meilensteine in der Entwicklung von Programmiersprachen

Fortran – Die erste höhere Programmiersprache
Fortran, entwickelt in den 1950er Jahren, gilt als eine der ersten höheren Programmiersprachen. Sie wurde speziell für wissenschaftliche und technische Berechnungen entworfen und legte den Grundstein für viele spätere Entwicklungen. Fortran ermöglichte es Programmierern, mathematische Operationen in einer verständlichen Syntax auszudrücken. Seine Einführung revolutionierte die Computerprogrammierung, da es bedeutend schneller war, Programme zu schreiben und zu verstehen, als dies mit Assembler- oder Maschinencode möglich war. Fortran zeigte die Vorteile einer höheren Abstraktionsebene und war somit ein Meilenstein in der Entwicklung der Programmiersprachen.
COBOL – Die Sprache für Geschäftsanwendungen
In den späten 1950er Jahren entstand COBOL, eine Programmiersprache, die speziell für geschäftliche Anwendungen konzipiert wurde. COBOL wurde so gestaltet, dass die Programmiersprache nahezu lesbar für Nicht-Programmierer war, insbesondere Manager und Geschäftsanwender. Dies erleichterte die Kommunikation zwischen Programmierern und den Fachabteilungen stark. COBOL war entscheidend, um die Computer in der Verwaltung und im Finanzwesen breitflächig einzuführen. Mit einer klar strukturierten Syntax und starken Möglichkeiten zur Datenverarbeitung setzte COBOL Standards in der kommerziellen Softwareentwicklung, die teilweise bis heute Einfluss haben.
Lisp – Pionierfunktion in der künstlichen Intelligenz
Lisp wurde Anfang der 1960er Jahre als erste Programmiersprache mit besonderem Fokus auf symbolische Verarbeitung und künstliche Intelligenz entwickelt. Lisp ermöglichte, Ausdrücke als Daten zu behandeln, was die Sprachflexibilität stark erweiterte. Durch die Unterstützung von Listen und rekursiven Funktionen war Lisp maßgeblich an der Erforschung und Realisierung komplexer KI-Algorithmen beteiligt. Lisp stellte auch wichtige Konzepte wie Garbage Collection vor, die später in vielen anderen Sprachen übernommen wurden. Aufgrund seiner einzigartigen Funktionalität gilt Lisp bis heute als bedeutender Meilenstein in der Programmiergeschichte.
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Die Ära der strukturierten Programmierung

01
Algol ist eine der ersten Programmiersprachen, die formale Beschreibungen von Programmen in der Syntax einführte und als Ursprung der strukturierten Programmierung gilt. Algol ermöglichte das Schreiben von klar strukturierten Programmen mit fest definierten Kontrollstrukturen. Zudem führte Algol die Blockstruktur ein, bei der Codeabschnitte durch geschweifte Klammern oder ähnliche Elemente abgegrenzt werden. Die Sprache hatte großen Einfluss auf viele spätere Sprachen, darunter Pascal und C. Algol war dadurch ein technischer Meilenstein, der die Grundlage für systematisches Softwaredesign und Programmierpraktiken schuf.
02
Pascal wurde speziell als Lehrsprache in den späten 1960er Jahren entwickelt, um gute Programmierpraktiken und strukturierte Programmierung zu vermitteln. Die Sprache war klar definiert, relativ einfach zu erlernen und unterstützte das Datenkapselungsprinzip. Pascal trug wesentlich dazu bei, Programmiersprachen in der akademischen Ausbildung zu verbreiten. Durch seinen Fokus auf strukturierte Abläufe und starke Typisierung ebnete Pascal den Weg für viele moderne Sprachen, die ähnliche Prinzipien verfolgen, und beeinflusste die Art und Weise, wie Programmierer konzeptionell an Softwareentwicklung herangehen.
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C wurde in den frühen 1970er Jahren entwickelt und wurde schnell zur dominierenden Programmiersprache für systemnahe Anwendungen. Mit seiner Kombination aus Effizienz, Portabilität und absoluter Kontrolle über Hardware war C perfekt für Betriebssystementwicklung und eingebettete Systeme geeignet. Die Sprache bietet strukturierte Programmiermöglichkeiten, aber auch niedrigen Zugriff auf Speicher durch Zeiger. C definierte viele Konzepte und Keywords, die später in anderen Sprachen übernommen wurden. Durch die Popularität von C konnte Softwareentwicklung modularer und flexibler gestaltet werden und legte die Grundlage für die vorherrschenden Programmiersprachen der nächsten Jahrzehnte.

Die Entwicklung objektorientierter Programmierung

Smalltalk, in den 1970er Jahren entwickelt, gilt als erste Programmiersprache, die vollständig objektorientiert aufgebaut ist. Alles in Smalltalk ist ein Objekt, und die Sprache unterstützt dynamische Typisierung und ein einfaches Nachrichtensystem zur Kommunikation zwischen Objekten. Smalltalk förderte eine neue Denkweise in der Programmierung, die Software als Sammlung von kooperierenden Objekten begreift. Aufgrund seiner innovativen Entwicklungsumgebung und des interaktiven Programmiermodells hatte Smalltalk tiefgreifenden Einfluss auf die Popularisierung objektorientierter Prinzipien in der Softwareindustrie.